Herr Christian Lorenz im Interview zum Thema Biosafety in der Baubranche:

Warum ist Biosafety auch für Sie ein Thema?

Dl Christian Lorenz: Wir sind sehr stark im Gesundheitsbereich – bei der Laborplanung oder der Umsetzung großer Laborprojekte – vertreten.
Beim Umgang mit dem Thema Infektionen und infektiösen Patienten bedarf es einer entsprechenden Expertise. Der erforderliche Schutz des zum Einsatz kommenden Personals und der Umgebung rückt dabei immer stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit.

Wie ist der Ablauf bei der Planung?

Dl Christian Lorenz: Zuerst wird vom Kunden eine Gefährdungsbeurteilung erstellt. Die Fragen sind: Mit welchen Biostoffen (z.B. Viren)
habe ich es zu tun? Welche Gefährdungen sind möglich? In erster Linie ist Biosafety Personenschutz – also des Personals – und danach erst Umweltschutz. Beispiele aus der Vergangenheit dafür sind die Schweinegrippe, Ebola oder der militärische Bereich.

Konkret sind es drei Kompetenzen, die ineinander übergreifen:
1. Organisation
2. Schulung Personal
3. Planung und Implementierung technischer Lösungen

Unsere Aufgabe ist es, dichte Bereiche zu planen und zu bauen. Flier sind auch Lüftungsanlagen und Filter ein wichtiger Punkt. Wir betrachten den ganzen Raum oder einzelne Reinraumwerkbänke.

Welche Infos benötigen Sie, bevor Sie starten können?

Dl Christian Lorenz: Wir bilden uns in diesem Bereich laufend weiter: Das Zentrum des Wissens in Europa ist Deutschland. Aus diesem Grund bauen wir auf eine Kooperation mit MLT-Labortechnik aus Frankfurt. Geschäftsführer Hans-Jürgen Ullrich ist hier der Experte in Deutschland – er macht auch Gefährdungsbeurteilung.

Digitalisierung und Biosafety – wie ergänzen sich die beiden?

Dl Christian Lorenz: Wir sind auf beide Bereiche spezialisiert und konnten uns hier eine große Expertise aufbauen. Letztendlich greifen Biosafety und Digitalisierung ineinander über: Im digitalen Zwilling kann ich Zustände simulieren, die wichtige Erkenntnisse für den Bereich liefern.

Was sind Ihre Schlüsse aus der aktuellen Situation?

Dl Christian Lorenz: Für die Zukunft müssen wir uns bemühen, das zu behalten, was wir Positives in dieser Zeit gelernt haben. Zum Beispiel der Zusammenhalt und die Unterstützung untereinander. Auch, dass Dinge einmal etwas länger dauern dürfen. Aber auch, dass wir, anstatt immer zu Besprechungen zu fahren, Videokonferenzen nützen. Dies funktioniert momentan ausgezeichnet.

Geschäftlich erwarte ich eine Nachfrage nach der Expertise in der Planung und Umsetzung von Objekten für hochinfektiöse Patienten – Stichwort Biosafety in der Baubranche. In diesem Bereich können wir mit unserem Wissen sicher etwas dazu beitragen.