Die jüngsten Masernfälle in Graz schaffen Aufmerksamkeit für den möglichen Ausbruch einer Epidemie. „Biosafety“ lautet das Zauberwort für den richtigen Umgang damit.

Masern sind eine hochansteckende Krankheit – ein Infizierter steckt bis zu 18 (nicht geimpfte) Personen an. Wie groß die Gefahr ist, zeigt der aktuelle Fall im Jänner 2019 am Universitätsklinikum Graz – 28 Babys wurden mit Verdacht auf Masern aufgenommen. Um einer Epidemie entgegenzuwirken, müssen bereits im Vorfeld zahlreiche Maßnahmen getroffen und vor allem an der Bewusstseinsbildung gearbeitet werden. Die Lorenz Consult wird als Planer immer wieder damit konfrontiert. Im folgenden Interview spricht Herr DI Christian Lorenz über Sensibilisierung, den Schutz des Krankenhauspersonals und worauf hier bei der Planung geachtet werden muss.

Warum ist Biosafety auch für Sie ein Thema?
DI Christian Lorenz: Wir sind sehr stark im Gesundheitsbereich – bei der Laborplanung oder der Umsetzung großer Laborprojekte – vertreten. Beim Umgang mit dem Thema Infektionen und infektiösen Patienten bedarf es einer entsprechenden Expertise. Der erforderliche Schutz des zum Einsatz kommenden Personals und der Umgebung rückt dabei immer stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit.

In welchem Spannungsfeld bewegt sich die Planung, wem muss sie gerecht werden?
DI Christian Lorenz: Die Besonderheit ist, den Gefahrenbereich – das sogenannte Containment – so zu planen, dass die darin arbeitenden Personen geschützt sind und ein nach außen dringen von gefährlichen Viren verhindert wird. Dazu gehören auch die Möglichkeit der Dekontamination und die Wartbarkeit der Anlagenhauptkomponenten. Bereits in der Planung ist zu berücksichtigen, wie Lüftungsanlagen auszuführen sind, was mit den Abwässern passiert, wie die Reinigung und im Ernstfall die Dekontaminierung erfolgen.

Wie ist der Ablauf bei der Planung?
DI Christian Lorenz: Zuerst wird vom Kunden eine Gefährdungsbeurteilung erstellt. Die Fragen sind: Mit welchen Biostoffen (z. B. Viren) habe ich es zu tun? Welche Gefährdungen sind möglich? In erster Linie ist Biosafety Personenschutz – also des Personals – und danach erst Umweltschutz. Beispiele dafür sind die Schweinegrippe, Ebola oder der militärische Bereich.

Konkret sind es drei Kompetenzen, die ineinander übergreifen:

  1. Organisation
  2. Schulung Personal
  3. Planung und Implementierung technischer Lösungen

Unsere Aufgabe ist es, dichte Bereiche zu planen und zu bauen. Hier sind auch Lüftungsanlagen und Filter ein wichtiger Punkt. Wir betrachten den ganzen Raum oder einzelne Reinraumwerkbänke.

Welche Infos benötigen Sie, bevor Sie starten können?
DI Christian Lorenz: Wir bilden uns in diesem Bereich laufend weiter: Das Zentrum des Wissens in Europa ist Deutschland. Aus diesem Grund bauen wir auf eine Kooperation mit MLT-Labortechnik aus Frankfurt. Geschäftsführer Hans-Jürgen Ullrich ist hier der Experte in Deutschland – er macht auch Gefährdungsbeurteilungen.

Digitalisierung und Biosafety – wie ergänzen sich die beiden?
DI Christian Lorenz: Wir sind auf beide Bereiche spezialisiert und konnten uns hier eine große Expertise aufbauen. Letztendlich greifen Biosafety und Digitalisierung ineinander über: im digitalen Zwilling kann ich Zustände simulieren, die wichtige Erkenntnisse für den Betrieb liefern.

Wenn Sie Interesse an weiteren Informationen haben, kontaktieren Sie gerne Hr. DI Christian Lorenz.