Gas-Alternativen für die Verbesserung des Energie-Managements

Der Ausstieg aus dem Gas ist derzeit immer wieder mediales Thema. Doch welche Alternativen gibt es, welche Herausforderungen sind mit diesen verbunden und was bedeutet das für die Umsetzung? Darüber und über deren Auswirkungen, beispielsweise für einen Pharma-Standort, sprachen wir mit DI Christian Lorenz, Geschäftsführer von Lorenz Consult. Das Zivilingenieurbüro verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in diesem sensiblen Bereich und ist Impulsgeber bei Pilotprojekten rund um Alternativen zu Gas und rund um den Einsatz von Wasserstoff.


Graz, 27. Februar 2024. „Gesetzliche Vorgaben der EU, Klimawandel, Verfügbarkeit und ebenso Fragen zur Wirtschaftlichkeit sind treibende Faktoren zur Verbesserung des Energiemanagements. Als Generalplaner wissen wir, wo wir ansetzen müssen, um den Energieaufwand zu reduzieren“, erklärt Geschäftsführer DI Christian Lorenz.

Manche Lösungen wie die Wärmerückgewinnung in Lüftungsanlagen oder die Nutzung von Abwärme als Energie-Alternativen werden schon seit längerem technisch umgesetzt. Andere wiederum wie die Erzeugung von Dampf mittels Wärmepumpe oder der Einsatz von Wasserstoff als Strom-Alternative stecken noch in den Kinderschuhen. „Wir sind bei dieser Entwicklung vorne mit dabei“, so Lorenz. Das Grazer Familienunternehmen Lorenz Consult ist in vielen Bereichen der Baubranche Taktgeber und war auch beim Einsatz von Building Information Modelling (BIM) federführend.

Gas-Alternativen: Wasserstoff, Wärmepumpe & Co.
Anlagen, die Strom als Energiequelle benötigen – vorrangig Wärmepumpen –, sind derzeit die häufigsten Alternativen zu Gas. Nimmt man hier als Beispiel den Standort eines Pharma-Unternehmens an, dann kann der Strom dafür nur anteilig an diesem Standort erzeugt werden. Der Rest muss bei Energieversorgern bezogen werden. „Verbesserungen kann hier in Zukunft der Einsatz von Wasserstoff bringen. Für eine generelle Umsetzung ist es zu früh. In der Stahlindustrie wird intensiv am Einsatz von Wasserstoff als Energieerzeuger geforscht. Diese Konzepte können in weiterer Folge auch in der Pharmaindustrie eingesetzt werden“, weiß Lorenz. Denn gerade in der Pharmabranche ist Nachhaltigkeit neben Wirtschaftlichkeit, Reinheit, Sicherheit und Hygiene ein wesentlicher Faktor.

Die zentrale Frage sämtlicher Alternativen ist jene nach der Energiespeicherung. Dies trifft vor allem auf die Nutzung von Abwärme zu. Da meistens der Zeitpunkt des Anfallens der Abwärme ein anderer ist, als jener, an dem die Wärme wieder benötigt wird, ist es wichtig entsprechende Energiespeicher zu errichten. „Auf diesem Gebiet wird intensiv geforscht und in den nächsten Jahren wird es bei der Energiespeicherung zu interessanten Lösungen kommen“, verspricht Lorenz.

Auch wird aktuell intensiv nach Möglichkeiten rund um die Erzeugung von Dampf mittels Wärmepumpe geforscht und daran gearbeitet. Vorerst gibt es dazu kleinere, erste Pilotanlagen.

Möglichkeiten zur Energieeinsparung
Um Energie einzusparen, muss man nicht auf die Zukunft warten: Die Einregulierungen von bestehenden Anlagen (insbesondere Lüftungsanlagen) hilft bereits jetzt. „Es ist zu überlegen, ob man die Lüftungsanlagen außerhalb der Betriebszeiten auf einen reduzierten Betrieb einstellt. Dabei ist es jedoch das rechtzeitige wieder ‚Hochfahren‘ zu berücksichtigen, damit zu Betriebsbeginn die geforderten Betriebszustände erreicht werden“, erklärt Lorenz. Die Nutzung von Regenwasser ist neben der Abwärme ein weiteres Gut, das kostenlos zur Verfügung steht. Das in Zisternen gesammelte Wasser kann zur Pflanzenbewässerung und als Grauwasser in der WC-Spülung verwendet werden

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