Modernes Umfeld für psychische Erkrankungen

Der Neubau der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie wird kurz nach Eröffnung gut angenommen: Jährlich werden hier stationär rund 2.300 Patient:innen behandelt und 11.600 ambulante Kontakte verbucht. Das Zivilingenieurbüro Lorenz Consult zeichnet durch die Örtliche Bauaufsicht dafür verantwortlich, dass alle Bauarbeiten im Sinne der modernen Gesundheitseinrichtung erfolgten.

Manchmal gehen die Anforderungen eines modernen Krankenhausbetriebes nicht mit den Bedingungen eines Altbestandes konform. So wie bei den beiden Hauptgebäuden der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Klagenfurt: Errichtet um die vorige Jahrhundertwende, mehrmals renoviert und erweitert, hätte sich eine neuerliche Adaptierung nicht mehr gerechnet.
Die haustechnischen Anlagen hätten erneuert, der Brandschutz ertüchtigt, das Dach neu gedeckt, die Oberflächen im Inneren neu hergestellt und der Wärmeschutz der Gebäudehülle dem Stand der Technik angepasst werden müssen. „Die Umsetzung dieser Maßnahmen wäre nicht zielführend gewesen, da die bauliche Struktur des Hauses nicht den Erfordernissen einer modernen Psychiatrie entspricht“, gibt DI
Christian Lorenz, Geschäftsführer von Lorenz Consult, Einsicht. Sein Zivilingenieurbüro übernahm, ausgestattet mit viel Feingefühl und Erfahrung im Krankenhausbereich, die Örtliche Bauaufsicht.

Planung und Ausführung vereinen
Der Neubau erfolgte innerhalb von dreieinhalb Jahren und fiel zum größten Teil in die
Zeit der Corona-Pandemie. „Die Kunst der Örtlichen Bauaufsicht ist es, den Spagat
zwischen den Beteiligten zu schaffen. Im konkreten Projekt kam noch die
Komponente von Covid19 hinzu“, berichtet Christian Lorenz. Als zentrale
Drehscheibe zwischen den Projektbeteiligten muss die Örtliche Bauaufsicht auf das
Zusammenwirken zwischen der Planung und der Ausführung achten. „Der
Schwerpunkt liegt in der terminlichen, qualitativen und kostenmäßigen Abwicklung
der Ausführung“, schildert DI Markus Masser, Projektleiter der Bauaufsicht. Dank der
Erfahrung des Grazer Zivilingenieurbüros im Gesundheitsbereich lief in Klagenfurt
auch in der herausfordernden Pandemiezeit alles reibungslos.


Neues Stationskonzept
Im neu errichteten Gebäude wurden alle Stationen der Abteilung für Psychiatrie und
Psychotherapie zusammengeführt. Insgesamt verfügt man nun über 128 Betten und
20 ambulante Betreuungsplätze. Die häufigsten Krankheitsbilder, die hier behandelt
werden, sind Depressionen, Angsterkrankungen, Suchterkrankungen und
psychotische Störungen.
Das neue Stationskonzept mit drei Regionalstationen bildet die Akutversorgung und
die Regionalisierung (Regionen Klagenfurt Stadt, Klagenfurt Land und Südost) ab.
Sie sollen die Nahtstelle zum extramuralen Bereich verbessern. Akutambulanz,
Beobachtungsstation, Akutstation für Frauen und für Männer werden im Neubau in
Klagenfurt miteinander in Beziehung gesetzt.
Die Vollversorgung für die Region Kärnten West soll in Zukunft im LKH Villach
erfolgen.

Das Projekt im Detail

  • Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie (APP), Klinikum Klagenfurt Bauzeit
  • Neubau mit Zusammenführung aller Stationen in einem Gebäude
  • Umsetzung des im RSG 2020 geforderten Bettenplanes (Reduktion von 188 auf 148 Betten), Schaffung von drei Regionalstationen mit je 20 Betten.
  • Abbruch der beiden Bestandsgebäude nach Übersiedelung in Neubau
  • Planungsstart Juni 2016
  • Baubeginn März 2019
  • Übergabe 11. Oktober 2022
  • Herstellungskosten: 32,6 Mio. Euro
  • Nutzfläche: 12.151,80 m2, Bruttogrundfläche: 13.929.61 m2, Bruttorauminhalt: 57.052,87 m2

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